Der geopolitische Wendepunkt: Der Umbruch in den USA und seine Folgen für die globale Ordnung
Der Vortrag untersucht den fortschreitenden Staatsumbau in den USA, die Erosion staatlicher Neutralität gegenüber politischen Gegnern und unabhängigen Institutionen sowie die tiefen gesellschaftlichen Spannungen – Polarisierung, ideologische Radikalisierung und institutionelle Blockaden. Diese Entwicklungen stehen in starkem Kontrast zu den weiterhin erheblichen geoökonomischen Stärken der USA wie Innovationskraft, Technologieführerschaft und globaler Finanzmacht.
Gleichzeitig beschleunigt sich der globale Strukturwandel: Der Aufstieg Chinas und Indiens verschiebt die ökonomischen Gewichte fundamental, während die USA nicht nur keine kohärente strategische Antwort formulieren, sondern selbst zum Abbau des bisherigen Ordnungssystems beitragen. US-Geopolitik wird zunehmend von innenpolitischen Prioritäten überlagert. Dabei müssen zwei Prozesse getrennt betrachtet werden: der Übergang von einer unipolaren zu einer multipolaren Welt und die Politik des Regelbruchs und der einseitigen Machtausnutzung.
Die EU versucht, eine liberale, offene Wirtschaftsordnung zu bewahren, agiert jedoch ambivalent zwischen Marktöffnung und Protektionismus. Sie wird auch von China nicht als unabhängiger Akteur wahrgenommen. China wiederum fördert aktiv geopolitische Segmentierung, kann sich jedoch nicht vollständig von westlichen Märkten, Kapitalströmen und Know-how entkoppeln. Gleichzeitig wird der Handlungsrahmen Europa durch Spannungen zwischen den USA und China beschränkt.
Der Vortrag zeigt, wie innenpolitische Erosion und externer Konkurrenzdruck zusammenwirken – und warum die Zukunft des liberalen Rechtsstaats nicht nur die USA, sondern die globale Ordnung betrifft.



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