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Ressourcen- Optimierung in der Rechtsabteilung – Interview mit Klemens Keferböck von Magna International

Dr. Klemens Keferböck, LL.M. ist Vice-President Legal & General Counsel bei Magna International. Wir sprechen darüber, wie man Top-Qualität in der Rechtsberatung mit steigenden Anforderungen unter einen Hut bringt und welche Rolle KI-Tools dabei spielen.

Business Circle: Sehr geehrter Herr Dr. Keferböck, eingangs etwas Persönliches: Sie sind Vice-President Legal & General Counsel bei Magna International, was waren Ihre wichtigsten persönlichen Meilensteine auf Ihrem Weg dorthin?

Klemens Keferböck: Zu Beginn meiner Berufslaufbahn hatte ich das Privileg, in Rechtsanwaltskanzleien für hervorragende Juristinnen und Juristen  zu arbeiten, von denen ich sehr viel lernen konnte. In meinen mittlerweile über 17 Jahren bei Magna gab es viele spannende Projekte und tolle Teams mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Insofern gibt es nicht den einen oder die zwei konkreten beruflichen Meilensteine – bei Magna als Art Meilensteine in Erinnerung geblieben sind mir einige Projekte in Europa, Nordamerika und Asien, die meinen Horizont in fachlicher und persönlicher bzw. kultureller Hinsicht erweiterten.

BC: Wie hat sich der Ressourceneinsatz in Ihrer Abteilung in den letzten Jahren verändert – und was waren die Treiber dieser Entwicklung?

Keferböck: Der Ressourceneinsatz hat sich – wie wohl allgemein – stark erhöht. Treiber waren selbstverständlich die zunehmenden regulatorischen Anforderungen. Treiber waren aber auch die externen und internen Anforderungen an die Juristinnen und Juristen. Das waren (und sind) beispielsweise intern die zunehmend engere Einbindung von Legal in die Projektteams, extern die höheren Anforderungen durch Kunden bzw die Komplexität von Projekten und die Internationalisierung über Europa und Nordamerika hinaus vor allem in den asiatischen Raum.

BC: Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten Unterschiede beim Ressourcenbedarf in der Rechtsabteilung – etwa zwischen Industrie und Dienstleistungen?

Keferböck: Die Anforderungen hängen allgemein gesprochen vom Geschäftsmodell eines Unternehmens ab: In der Industrie sind die Schwerpunkte der juristischen Tätigkeit sicher oftmals andere als im Bereich Dienstleistungen, bei denen man es oft mit einer Vielzahl von Konsumentinnen und Konsumenten zu tun hat. Eine wichtige Rolle diesbezüglich spielt auch, ob das spezifische Geschäftsmodell mehr standardisierte/automatisierte Prozesse zulässt oder eher weniger.

BC: Spüren Sie einen Fachkräftemangel im Legal-Bereich, ändert sich da etwas durch den Einsatz KI-gestützter Tools?

Keferböck: Die Suche neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann durchaus herausfordernd sein. Aufgrund der weiterhin steigenden Anforderungen erwarte ich mir durch den Einsatz KI-gestützter Tools insofern keinen geringeren Personalbedarf, denke aber doch, dass diese in Zukunft ermöglichen könnten, den Personalstand trotz steigender Anforderungen eher stabil zu halten.

Die Entwicklung von KI-Tools im Rechtsbereich steht erst am Anfang

BC: Rechtsabteilungen stehen unter dem Druck, mehr mit weniger zu leisten. Wo sehen Sie die größten Hebel zur Effizienzsteigerung – ohne Qualitätsverlust?

Keferböck: Einerseits Standardisierung, Automatisierung und andererseits auch KI. Bei Magna verwendet man schon verschiedene KI-Tools und ich bin mir sicher die Entwicklung steht erst am Anfang.

BC: Abschließend: Sie begleiten die RuSt nun schon seit vielen Jahren – was ist für Sie das Besondere an diesem Format?

Keferböck: Kurz gesagt die geballte hohe juristische Kompetenz zusammen mit der Vielzahl an für die eigene berufliche Tätigkeit relevanten Themen, die Teil des Programms sind. Perfekt um Up-To-Date zu bleiben

BC: Sehr geehrter Herr Dr. Keferböck, wir danken für dieses Gespräch und freuen uns, Sie wieder bei uns zu begrüßen!

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