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Breakfast Briefing mit Dr. Arnold Mettnitzer: Das Leben ist schön - Perspektiven der Ermutigung

Am 5. Juni 2025 versammelten sich über 120 Gäste bei strahlendem Sonnenschein zum zweiten Breakfast Briefing des Jahres. Die Gastgeber, Gerhard Pichler, Business Circle und Martin Hauer, RLB-NÖ-Wien eröffneten die Veranstaltung mit kurzen, aber kraftvollen Statements zur aktuellen Weltlage: Wirtschaftlicher Verwerfungen, Drei Jahre Rezession in Österreich – doch anstatt von Krisen zu sprechen, wurde ein bewusst optimistisches Thema gewählt.

„Das Leben ist schön – Perspektiven der Ermutigung“, so lautete der Titel des Vortrags von Dr. Arnold Mettnitzer, Theologe, Philosoph und Psychotherapeut. Die Analogie zum Filmklassiker „La Vita è bella“ wurde gleich zu Beginn deutlich: Auch in schwierigen Zeiten braucht es Zuversicht, Vertrauen – und manchmal auch Humor.

Mettnitzer begann mit einer Standortbestimmung: Was würden wir antworten, wenn uns jemand fragt, wie es weitergeht? Seine Antwort liegt im Vertrauen und in der Dankbarkeit. Schon die Bibel erinnert daran, dass alles Leben Geschenk ist. Gerade in Momenten der Angst ist es hilfreich, sich nicht auf Befürchtungen zu konzentrieren, sondern sich darauf zu freuen, was man abends erzählen kann – wenn man die Herausforderung gemeistert hat.

Ein zentraler Gedanke: Nicht die Tatsache, dass uns etwas verletzt, ist das Schlimmste – sondern die Angst davor, verletzt zu werden. Die Angst schwächt mehr als das Ereignis selbst.

Als Therapeut weiß Mettnitzer: Menschen sind keine Maschinen. Man kann sie nicht einfach reparieren. Aber man kann ihnen helfen, wieder Sinn zu entdecken. Dabei zitierte er Václav Havel: „Die Hoffnung, die mich trägt, ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht.“

Mettnitzer forderte sein Publikum auf, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen. Neugier, Entdeckungsfreude und Staunen sind Ressourcen, die in jedem Alter aktiviert werden können. Reif ist, wer es als Erwachsener schafft, den spielerischen Ernst der Kindheit wiederzuentdecken – etwa in kreativen Prozessen. Auch Friedrich Nietzsche und Seneca zitierte er: Wer aufhört, sich Fragen zu stellen, hat verloren. Wer mit allem zufrieden ist, hat aufgehört zu wachsen.

Ermutigung als zentrale Idee des Vortrages: Wer sind die Menschen, die zu dir stehen? Wer macht dein Leben wertvoller – und wessen Leben kannst du bereichern? Der Leitsatz: „Sei jemand, der das Leben anderer wertvoller macht.“ Gute Therapeuten sind  Menschen, die anderen helfen, das Leuchten in den Augen wiederzufinden, wenn es verloren ging.

Mit einer starken Pointe verwies Dr. Mettnitzer noch auf die Kraft des Humors. Humor ist die Selbstverteidigung der Seele gegen das Alltägliche, gegen Überforderung, gegen Tyrannei. Lachen – selbst wenn es nur ein paar Sekunden dauert – kann einen ganzen Tag retten. Humor ist auch ein Akt geistiger Schlagfertigkeit.

Zum Schluss spannte Mettnitzer den Bogen zurück zu Seneca mit zwei inzwischen über das Internet sehr weit verbreiteten Zitaten von ihm: „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ und „Wir können den Wind nicht beeinflussen, aber wir können die Segel richtig setzen“.

Schauen wir auf den glücklichen Possibilisten

Zwischen dem naiven Optimisten, und dem verbitterten Pessimisten gibt es den goldenen Mittelweg, den „glücklichen Possibilisten“. Der weiß zwar auch nicht immer, wie es weitergeht, aber glaubt fest daran, dass sich ein Weg finden lässt.

Abschließend wünschte Arnold Mettnitzer sich und dem Publikum „so viel Gutes, wie wir gerade noch gut vertragen können“ – und erinnerte daran, dass man am Ende des Tages nicht die Probleme mit nach Hause nehmen, sondern lieber davon erzählen sollte, was einen berührt und weitergebracht hat.

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